Im Rahmen der schon zuvor seit langem praktizierten ökologischen Baubegleitung wurde immer deutlicher, welch hochwertige Spontanlebensräume während eines großflächigen Kiesabbaus entstehen. Der Schwerpunkt lag zuvor in der Umsetzung der Rekultivierungsziele und der ‚Abarbeitung‘ der naturschutzfachlichen Eingriffsregelung. Mit der Ausarbeitung eines ökologischen Betriebskonzepts erhielt die Firma die Möglichkeit, ihren zukünftigen Werksbetrieb auch im Hinblick auf den Arten- und Naturschutz sowie das Eintreten von sogenannten Verbotstatbeständen nach dem Bundesnaturschutzgesetz fortlaufend zu beobachten und zu organisieren.
Nach einer gründlichen Bestandserfassung des Artenspektrums mit zugehörigen Lebensräumen im Gruben- und Werksbereich wurden zu allen kartierten Flächen im Untersuchungsgebiet „Steckbriefe“ erarbeitet. Diese gaben Informationen zum Status der Fläche, Hinweise zu Schutzzeiten sowie zu sensiblen, besonders zu berücksichtigenden Bereichen.
Für dieses Projekt „Ökologische Unternehmensplanung ohne Betriebsbeeinträchtigung am Beispiel des ökologischen Betriebskonzeptes der Münchner Kies Union“ erhielt die Münchner Kies Union im Jahr 2013 den Förderpreis der Stiftung Steine-Erden-Bergbau und Umwelt, welcher wissenschaftliche Arbeiten und besondere Leistungen auf den Gebieten Steine-Erden-Bergbau und Umweltschutz würdigt.
Das ökologische Betriebskonzept wurde im Jahr 2013-2014 überarbeitet und an den aktuellen Abbau- und Rekultivierungsfortschritt angepasst.
Im östlichen Bereich des Hollerner Sees wurde im Rahmen der Rekultivierung das öffentliche Naherholungsgebiet mit Badenutzung entwickelt, der letzte Bauabschnitt mit Badebereich wurde im Sommer 2020 fertiggestellt und in Betrieb genommen. Der westliche Seebereich ist naturnah angelegt.